22.01.2021

Zentis Stammwerk wird ab 2021 klimaneutral

Die CO2-Emissionen des Zentis Stammwerks in Aachen werden künftig vollständig kompensiert. Zusätzlich zu bereits bestehenden, unternehmensinternen Initiativen erweitert Zentis dafür sein Engagement und investiert in zertifizierte Klimaschutzprojekte zum Waldschutz, zur Wiederaufforstung sowie zur Förderung regenerativer Energien. So gleicht das Traditionsunternehmen seine CO2-Bilanz aus.

Aachen, 18. Februar 2021 – Seit Jahresbeginn 2021 ist das Aachener Zentis Stammwerk offiziell klimaneutral. „Das ist ein weiterer, konsequenter Schritt zu mehr Nachhaltigkeit“, freut sich Karl-Heinz Johnen, Geschäftsführer von Zentis. „Die Basis unseres Geschäfts ist die Natur. Ein sorgsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen und ein aktiver Umweltschutz sind selbstverständlich für uns. Nachhaltigkeit hat eine lange Tradition bei Zentis.“

Reduktion und Kompensation von CO2 
Als eines der ersten deutschen Unternehmen der Lebensmittelindustrie informiert Zentis seit 2011 transparent über seine Nachhaltigkeitsstrategie. Klimaschutz spielt dabei eine elementare Rolle. Das Engagement von Zentis beruht hier auf drei Säulen: Vermeidung, Reduktion und Kompensation von CO2 Emissionen. So konnten innerhalb von vier Jahren die Emissionen in der Logistik um 50 Prozent gesenkt werden. „Daneben haben fünf eigene Blockheizkraftwerke den jährlichen CO2-Ausstoß zusätzlich um 3.500 Tonnen gemindert. Gleichzeitig steigerte sich so der Anteil der Stromeigenversorgung auf zuletzt 66 Prozent“, berichtet Johnen.

Seit Januar 2021 setzt Zentis ausschließlich auf Ökostrom. Zentis Geschäftsführer Norbert Weichele betont: „Für uns ist das aber erst der Anfang. Wir haben uns fest zum Ziel gesetzt, unseren Kohlenstoffdioxidausstoß konsequent weiter zu reduzieren und unsere Anstrengungen in diesem Bereich noch zu verstärken.“

Ausgleich der CO2-Bilanz durch Nachhaltigkeitsprojekte 
Um die vollständige Klimaneutralität im Stammwerk Aachen zu gewährleisten, unterstützt Zentis neben den eigenen Initiativen am Standort Aachen ausgewählte Klimaschutzprojekte, etwa zur Förderung regenerativer Energie oder auch zum Schutz des Waldes als natürlicher CO2-Speicher. Konkret investiert Zentis unter anderem in ein Wasserkraftprojekt in Uganda. Dieses trägt dazu bei, dass sich das dortige Stromnetz künftig zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energien speist. Uganda wird so zu einem der saubersten Stromerzeuger der Erde.

Ein weiteres Projekt engagiert sich für die Aufforstung in Uruguay: Dort entsteht eine Forstplantage mit mehr als 21.000 Hektar zur Gewinnung hochwertiger Holzprodukte und zur Speicherung großer Mengen an Kohlenstoffdioxid. Bisher wurde die Fläche von Fleischrindern beweidet.

Das dritte Nachhaltigkeitsprojekt verfolgt ein ähnliches Ziel: Eine so genannte private Naturschutzreserve verhindert die Abholzung des wertvollen Baumbestandes eines brasilianischen Waldes.

Zudem hat sich Zentis verpflichtet, ein durch die Science Based Target Initiativewissenschaftlich fundiertes Klimaziel umzusetzen.

Darüber hinaus engagiert sich Zentis bei unterschiedlichen europäischen Klimaschutzprojekten, beispielsweise zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität.

Alle Ergebnisse, Entwicklungen und Anstrengen im Bereich Nachhaltigkeit legt Zentis in seinem zweijährlich erscheinendem Nachhaltigkeitsbericht offen. 


04.03.2021

2021: Die CO2-Bepreisung kommt.

Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 hat die Bundesregierung einen Maßnahmenkatalog erstellt, um die Klimaziele zu erreichen. Das zentrale Instrument bildet die CO2-Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Wärme. Erfahren Sie mehr darüber, was die CO2-Abgabe ist, wie die Preise zustande kommen und die Energieversorger damit umgehen.

Der Hintergrund

Am 9. Oktober 2019 hat das Bundeskabinett das Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Das Ziel: Bis 2030 will Deutschland mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Bis 2050 sollen die Emissionen auf 80 bis 95 Prozent vermindert werden.

Wie wird die CO2-Abgabe umgesetzt?

Die CO2-Abgabe in den Bereichen Verkehr und Wärme ergänzt den bestehenden EU-weiten Emissionshandel für die Energiewirtschaft und Industrie. Das neue nationale Emissionshandelssystem wird durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelt. Demnach hat der sogenannte Verantwortliche für das Inverkehrbringen von Brennstoffen Zertifikate zu erwerben. Der Verantwortliche ist der Energielieferant. Bei ihm liegt auch der entstehende bürokratische Aufwand. Er muss für die Handelsperioden einen Überwachungsplan für die Ermittlung von Brennstoffemissionen und eine dazugehörige Berichterstattung erstellen. Die Ergebnisse müssen beim Umweltbundesamt eingereicht werden, das das nationale Emissionshandelsregister führt.

Wie hoch ist die CO2-Abgabe?

Generell handelt es sich um einen vorgegebenen Festpreis pro Tonne CO2.

  • → Ab 2021: 25 €/t CO2
  • → Bis 2025: Schrittweiser Anstieg auf 55 €/t CO2
  • → Ab 2026: Preiskorridor von 55 €/t CO2 bis 65 €/t CO2

Die Bundesregierung hat am 20. Mai 2020 die entsprechende Änderung des BEHG beschlossen. Der Bundestag hat am 8. Oktober 2020 zugestimmt. Der Bundesrat hat den Gesetzesänderungen stattgegeben.

Ein Rechenbeispiel verdeutlicht die Mehrkosten in Bezug auf die CO2-Abgabe bei Erdgas: 1 MWh Erdgas setzt 0,2 Tonnen CO2 (ohne Vorkette) frei.

Mehrkosten:

  • → 2021: 25 €/t CO2 = 0,541 ct/kWh brutto

Wie gehen Energielieferanten damit um?

Wollen die Energielieferanten nicht auf der zusätzlichen Kostenbelastung sitzen bleiben, müssen sie sich um die Umlage auf die belieferten Endkunden kümmern. Derzeit prüfen die Unternehmen ihre verwendeten Lieferverträge. Unter Umständen werden sie diese anpassen, um die ihnen aus der CO2-Bepreisung entstehenden Kosten weiterreichen zu können.

Viele Energielieferanten weisen in ihren Online-Auftritten auf die bevorstehende CO2-Bepreisung hin, ohne diese bereits in ihre Tarifpreisblätter zu integrieren. Auch hier prüfen sie noch, an welcher Stelle in der Abrechnung die CO2-Abgabe zu erscheinen hat.

 

Quelle: Bundesregierung


25.04.2021

Google-Suche: Zeit und CO2 sparen

Laut Konzernangaben verursacht eine einzige Suchanfrage bei Google im Durchschnitt 0,2 Gramm CO2. Das klingt im ersten Moment nicht sonderlich viel. Doch bei mindestens 2,5 Billionen Anfragen, die der Suchriese pro Jahr beantwortet, sind es plötzlich 500.000 Tonnen CO2. Doch wie lässt sich dem entgegenwirken?

Google hat sich selbst eine Klimaneutralität bis 2030 verordnet, setzt dabei aber auf lokal verfügbare Energien. Auch wenn der Konzern für seine Rechenzentren weltweit nur Öko-Strom einkauft, so erfolgt die Versorgung dennoch mit einem Strom-Mix. Nur mit einer eigenen Solaranlage auf dem Dach lässt sich tatsächlich von klimaneutralem Strom sprechen. Daher können sich Nutzer*innen auch nur bedingt auf die Klimaziel von Google stützen. Wer CO2 sparen will, muss ein Stück weit selbst aktiv werden – und wird dafür belohnt.

Nutzer*innen, die bei Google und Co. weniger Energie verbrauchen wollen, sollten Suchanfragen sparen. Das soll nicht bedeuten, dass Fragen ungeklärt bleiben. Vielmehr geht es darum, diese gleich so einzugeben, dass das richtige Ergebnis unter nur wenigen Optionen sofort zu finden ist. Damit sparen User nicht nur CO2 sondern selbst auch Zeit. Am besten gelingt das, wenn Suchoperatoren bzw. -parameter eingesetzt werden. BRANDLAUF hat jene Operatoren für Google in Übersicht gebracht, die im Marketing am meisten Einsatz finden:

„…“ – Phrasensuche

Eine Suche in Anführungszeichen zu setzen, ist eine zusätzliche Aufforderung für Suchmaschinen. Es sollen nur Ergebnisse angezeigt werden, bei denen genau diese Zeichenfolge zu finden ist. Der Unterschied wird anhand eines Beispiels deutlich:
Klimawandel Auswirkung bringt über 340.000 Ergebnisse
„Klimawandel Auswirkung“ erzielt nur noch 1.200 Treffer

AND or NOT – Boolesche Operatoren

Werden konkrete Begriffe innerhalb einer Suchphrase durch ein Minus oder Plus gekennzeichnet, muss Google diese zwingend ausschließen oder einbeziehen. Beispiel:
Klimawandel Auswirkung -global +Deutschland hat etwa 22.000 Treffer

ALLIN-Parameter

Google lässt sich auch auffordern, Keywords einer Suchanfrage nur in bestimmten Elementen von Websites zu suchen. Dazu gehören Website-Text, -Title und -URL:
allintext: Klimawandel Auswirkung ca. 290.000 Ergebnisse
allintitle: Klimawandel Auswirkung 228 Websites bei Google Search
allinurl: Klimawandel Auswirkung 183 Google-Treffer

Dateityp-Suche

Da Google neben Websites auch hinterlegte Dokumente crawlt, lassen sich diese in die Suche einbeziehen. Vielmehr können Suchanfragen auf bestimmte Dateiformate reduziert werden:
filetype:pdf Klimawandel Auswirkung nahezu 140.000 Suchergebnisse
filetype:doc Klimawandel Auswirkung 502 Treffer

Es gibt noch einige weitere Operatoren und Parameter, die allerdings weniger zur Präzision von Suchanfragen beitragen. Doch schon mit den hier aufgeführten, lässt sich so manche Zwischensuche auf dem Weg zum richtigen Ergebnis vermeiden.

Hintergrund zu diesem Beitrag:
Google Blog | Powering a Google search (2009; Google verweist auf diese Angaben bis heute)
Handelsblatt | Google will bis 2030 komplett auf CO2-freie Energie wechseln
 


17.06.2021

Klimaschutzkonzept der Stadt Marburg

Die Universitätsstadt Marburg hat im Juni 2019 den Klimanotstand ausgerufen und will bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität erreichen. Dies bedeutet, dass die CO2-Emissionen und die CO2-Absorption (in natürlichen oder künstlichen Speichern) ausgeglichen sind. Dafür wurde der neue Klima-Aktionsplan 2030 entwickelt, der im Juni 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen wurde. Der Aktionsplan baut auf bestehenden Konzepten auf:

Das Cover des Klimaschutzkonzepts der Universitätsstadt Marburg © Universitätsstadt MarburgDas Integrierte Klimaschutzkonzept

Bereits im Jahr 2011 wurde für die Universitätsstadt Marburg von der Klima und Energie Effizienz Agentur (KEEA)ein Klimaschutzkonzept entwickelt. In dem Klimaschutzkonzept wurden der Energieverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen in der Stadt erfasst. Anschließend wurden Maßnahmen erarbeitet, wie die CO2-Emissionen gesenkt werden können. Diese Maßnahmen wurden zusammen mit zahlreichen Marburgerinnen und Marburgern erarbeitet.

Das Ergebnis sind 38 Maßnahmen für die folgenden Bereiche:

  • Verwaltung
  • Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
  • Gebäude, Wohnen, Denkmalschutz
  • Verkehr
  • Klimaschutz in Unternehmen
  • Handlungsfeld Bildung
  • Umsetzung des Klimaschutzmanagements
  • Öffentlichkeitsarbeit

Die Erstellung des Konzeptes wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Zur Vertiefung des Klimaschutzkonzeptes wurden seit 2013 sechs weitere Konzepte entwickelt: 

Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

In der nachhaltigen Entwicklung gibt es drei wesentliche Strategien, wie diese erreicht werden kann. Diese treffen auch auf das Klimaschutzziel zu:

  • Suffizienz: Es werden weniger Ressourcen (Energie) verbraucht. 
  • Effizienz: Die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Energie) werden effizienter eingesetzt. Dadurch werden weniger Ressourcen benötigt.
  • Konsistenz: Der Ersatz von umweltschädlichen Technologien / Ressourcen durch umweltfreundliche Technologien / Ressourcen. Zum Beispiel der Ersatz von Kohle und Öl durch erneuerbare Energien oder der Ersatz des (eigenen) Autos durch das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel

Aus den Klimaschutzkonzepten und der CO2-Bilanz ergeben sich die folgenden wichtigsten Stellschrauben für die Reduzierung der städtischen CO2-Emissionen:

  • Die energetische Sanierung der Gebäude
  • Der Austausch alter Öl- und Gaskessel
  • Energieeffizienz und Energiesparen
  • Der Ausbau der Windenergie
  • Der Ausbau der Solarenergie
  • Klimafreundlicher Verkehr
  • Bewusstseinsbildung, Motivierung der Stadtgesellschaft zum Klimaschutz

Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes erfolgt fachdienstübergreifend. Im Folgenden eine Auswahl von bereits umgesetzten Maßnahmen:

  • Energetische Sanierung der Liegenschaften der Stadtverwaltung (z.B. der denkmalgeschützten Remisen)
  • Umstellung der Heizsysteme in Gebäuden der Stadtverwaltung (z.B. Pelletheizung im Rathaus) und Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf den Dächern
  • Einführung Jobticket, Carsharing, Dienstelektroautos und Dienstpedelecs
  • Umstellung eines Großteils der Straßenbeleuchtung auf LED
  • Einführung von diversen Informations- und Bildungsprogrammen (Energieberatung, Online-Solarkataster, Online-Gründachkataster, Klimaschutztheater für Grundschulen, Klimasparbuch und Klimaschutzbecher für Neubürger*innen)
  • Dauerhafte und temporäre Zuschussprogramme für Bürger*innen und KMUs (Förderprogramm regenerative Energien, Gründachzuschuss, LED-Zuschuss für Vereine, Bürgerprojekte zum Klimaschutz)

Der Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handeln koordiniert die Umsetzung der Klimaschutz- und Energiekonzepte und erstellt die stadtweite CO2-Bilanz. Hauptaufgabe des Fachdienstes Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel ist die Umsetzung und Entwicklung von weiteren Klimaschutzmaßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Bewusstseinsbildung und der Unterstützung der Stadtgesellschaft in der Umsetzung von eigenen Klimaschutzmaßnahmen, z.B. durch Bildungs-, Informations-, Beratungs- und Zuschussprogramme.


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